03. Janu­ar 2015

Mea­su­re­ment, Cus­to­mer Jour­ney und Attri­bu­ti­on Models – So what?

Auf Grund dis­rup­ti­ver Tech­no­lo­gien und des damit ver­bun­de­nen Medi­en­wan­dels kam es in den letz­ten Jah­ren zu einem rasan­ten Wachs­tum im Bereich Online-Mar­ke­ting. Dies wie­der­um führt dazu, dass Unter­neh­men heut­zu­ta­ge Zugang zu rie­si­gen Men­gen an Daten haben, um die Effi­zi­enz und Effek­ti­vi­tät Ihrer Mar­ke­ting-Aus­ga­ben zu mes­sen und zu opti­mie­ren.

Gleich­wohl ist klar, dass der:die poten­ti­el­le Kund:in auf seinem:ihrem Weg zum Kauf an jeweils unter­schied­li­chen ​Orten/ Kanälen​ mit dem Unter­neh­men in Berüh­rung kommt. ​Soge­nann­te «Touch­points» im Online-Mar­ke­ting sind​ zum Bei­spiel Dis­play, E‑Mail, Mobi­le, Search oder Social Media.

Goog­le ver­öf­fent­lich­te kürz­lich im Goog­le Think ​das Paper “mea­su­re what mat­ters most“. Der Gui­de zeigt sehr gut auf, wor­um es ​in der Mes­sung des Mar­ke­ting-Impacts und ​im Attri­bu­ti­on ​Model­ling geht. In der fol­gen­den Abbil­dung wird der Pro­zess dar­ge­stellt. Die damit ver­bun­de­nen 4 Pha­sen wer­den im fol­gen­den Abschnitt zusam­men­ge­fasst und kom­men­tiert.

1. Fokus auf die Rich­ti­gen KPI’S

Die Kon­zen­tra­ti­on auf die rich­ti­gen Geschäfts-Zie­le und die damit ver­bun­de­ne Defi­ni­ti­on von sinn­vol­len Metri­ken sind unab­ding­bar. Dabei gilt es, stets die Top-Level Mar­ke­ting­zie­le im Fokus zu behal­ten und dar­aus ent­spre­chen­de Kanä­le sowie KPI’s zu bestim­men. Zen­tral ist, eini­ge weni­ge High-Level KPI’s zu defi­nie­ren, die wie­der­um durch unter­ge­ord­ne­te KPI’s gesteu­ert wer­den.

Bei­spiel:
Ziel: ​Online-Ver­käu­fe gene­rie­ren

High-Level KPI’s

Anzahl Ver­käu­fe
Umsatz​ pro Kund:in

Sub-KPI’s

Cost per Acquisition/Conversion
​​Con­ver­si­on Rate on Web­site
​Avg. Fre­quen­cy per Sale​

2. Fokus auf richtige:n Kund:in

Wich­tig ist, den Fokus immer auf den:die richtige:n Kund:in zu set­zen. CRM und Web-Ana­ly­se Tools kön­nen Ihnen hel­fen, die wich­ti­gen und pro­fi­ta­blen Kund:innen (somit Ihre Ziel­grup­pe) von den weni­ger wich­ti­gen und teil­wei­se sogar unpro­fi­ta­blen Kund:innen zu unter­schei­den. Set­zen Sie also Ihre Ener­gie (und Ihr Mar­ke­ting-Bud­get) ziel­ge­rich­tet ein.​ Unser Arti­kel «Goog­le Ana­ly­tics – Demo­gra­fi­sche Merk­ma­le und Inter­es­sen» zeigt bei­spiels­wei­se auf, wie pro­fi­ta­ble Kun­den­seg­men­te mit­tels Web-Ana­ly­se iden­ti­fi­ziert wer­den kön­nen.

3. Den Touch­points den rich­ti­gen Wert bei­mes­sen

Die­ser Punkt zeigt die Wich­tig­keit des soge­nann­ten «Attri­bu­ti­on Model­ling» auf.​ Attri­bu­ti­on Models bewer­ten die ver­schie­de­nen, bereits oben erwähn­ten, Touch­points ent­lang der Cus­to­mer Jour­ney. Damit hel­fen sie zu ver­ste­hen, wie die ver­schie­de­nen Mar­ke­ting­ka­nä­le den:die (potentielle:n) Kund:in beein­flus­sen. Die Bewer­tung der ver­schie­de­nen Kanä­le hilft dabei nicht nur die Mar­ke­ting-Inve­sti­tio­nen zu opti­mie­ren, son­dern kann auch für die Defi­ni­ti­on der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gie hilf­reich sein.
​Die unten ste­hen­de Gra­fik erklärt wie die unter­schied­li­chen Touch­points auf dem Weg zum Kauf bewer­tet wer­den. Vie­le Unter­neh­men nut­zen bis anhin ein «Last-Click-Counts Modell», wel­ches dem letz­ten Touch­point auf dem Weg zum Kauf ​den gesam­ten Mar­ke­ting-Wert zuschreibt. Längst ist vie­len Wer­be­trei­ben­den bewusst, dass die­se Metho­de nicht die Rea­li­tät wider­spie­gelt und der:die (poten­ti­el­le) Kund:in mit weit mehr «Touch­points» im Vor­feld in Berüh­rung kommt. Die­se vor­gän­gi­gen Berüh­rungs­punk­te spie­len also für den Kauf­ent­scheid durch­aus eine ent­schei­den­de Rol­le. Die Gewich­tung der Bewer­tung soll­te aller­dings indi­vi­du­ell fest­ge­legt und über­prüft wer­den.

Attri­bu­ti­on Model­le kön­nen ent­we­der mit regel­ba­sier­ter Soft­ware oder mit kom­ple­xen daten­ge­trie­be­nen Algo­rith­men erstellt wer­den.

Für ein erfolg­rei­ches Attri­bu­ti­on Model­ling emp­feh­len wir zudem die fol­gen­den 6 Tipps von Goog­le weiter​:

Get to know the con­ver­si­on path for your busi­ness. Ask yours­elf the fol­lo­wing que­sti­ons:
• What’s the time frame for a typi­cal con­ver­si­on? Hours? Days? Weeks?
• Which chan­nels influence your cus­to­mers? Are you mea­su­ring them all?
• Do you under­stand the role that each chan­nel plays in moving your  cus­to­mers to make purcha­se decis­i­ons?
Qua­li­fy the serious­ness of your attri­bu­ti­on pro­blem: Start by con­tra­sting your stan­dard model (often a last-click model) with other models (such as data-dri­ven attri­bu­ti­on). Note the devia­ti­on. If the­re is litt­le devia­ti­on, the pro­blem is pro­ba­b­ly not serious. If there’s a lot of devia­ti­on, you may have a lar­ger attri­bu­ti­on chall­enge (and oppor­tu­ni­ty).
Don’t let orga­nizatio­nal silos stand in your way: Make sure your attri­bu­ti­on work spans all of the mar­ke­ting chan­nels your cus­to­mers are likely to encoun­ter.
Con­sider off­line chan­nels and pathways and their inter­ac­tions with your online media. Don’t think of attri­bu­ti­on as digi­tal only.
Take advan­ta­ge of cross-chan­nel effi­ci­en­ci­es. For exam­p­le, use dis­play crea­ti­ves to dri­ve cus­to­mers to low-cost key­words.
Cross-device attri­bu­ti­on can be a tech­no­lo­gi­cal chall­enge, but don’t let that stop you. Use a “mobi­le mul­ti­pli­er” or other esti­ma­ti­on tech­ni­ques to account for the role that mobi­le plays.

4. Keep test­ing & impro­ving

Um den Mar­ke­ting-Impact zu bestä­ti­gen, gilt es die Resul­ta­te auf kau­sa­le Zusam­men­hän­ge zu über­prü­fen. Kor­re­la­tio­nen sind zwar gut, aber sagen noch nichts über deren Kau­sa­li­tät aus. Um ​die gewähl­ten Mar­ke­ting-Mass­nah­men auf deren kau­sa­len Zusam­men­hang ​zu über­prü­fen, hel­fen Expe­ri­men­te. Bei­spiels­wei­se kann dies mit­tels einer sta­ti­stisch-rele­van­ten Test­grup­pe gemacht wer­den. Die eine Grup­pe sieht den Inhalt/Massnahme, wel­che gete­stet wer­den soll­te, eine zwei­te Kon­troll-Grup­pe sieht den Inhalt/Massnahme nicht.

​Machen Sie Experimente​ und eta­blie­ren ​Sie die­se zu einem festen Bestand­teil ​in Ihren Mar­ke­ting-Pro­zes­sen. ​ «Keep test­ing & impro­ving!»​

Quel­len:

Think with Goog­le – https://www.thinkwithgoogle.com/articles/measure-what-matters-most.html
Wiki­pe­dia – Attri­bu­ti­on http://en.wikipedia.org/wiki/Attribution_%28marketing%29​