08. August 2017

Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting in der Schweiz: Eine Zukunfts­per­spek­ti­ve

Durch die Mar­ke­ting- und Medi­en­welt gei­stert seit eini­ger Zeit ein neu­es Schlag­wort: Pro­gram­ma­tic. Bran­chen­ex­per­ten gehen davon aus, dass Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting grund­sätz­li­che Pro­zes­se und Denk­wei­sen inner­halb der Wer­bung revo­lu­tio­nie­ren wird. Durch die Auto­ma­ti­sie­rung des Ein- und Ver­kaufs von Wer­be­flä­chen und durch die kon­se­quen­te Nut­zung von Smart Data erfin­det Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting die Wer­be­bran­che gera­de neu. Ziel ist es, Wer­bung auto­ma­ti­sier­ter, dyna­mi­scher und rele­van­ter aus­zu­steu­ern.

Ursprung von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting

Den Ursprung des The­men­ge­bie­tes Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting fin­det man in der Online Wer­bung, wobei das Such­ma­schi­nen­mar­ke­ting im Bereich pro­gram­ma­ti­scher Wer­be­aus­steue­rung eine Vor­rei­ter­rol­le ein­ge­nom­men hat.

Der Ein­fluss von Smart Data auf das Mar­ke­ting

In den letz­ten zwei Jahr­zehn­ten haben die fol­gen­den bei­den Ent­wick­lun­gen die Welt des Mar­ke­ting, der Medi­en sowie des Han­dels neu defi­niert:

  • Das ver­än­der­te Kon­su­men­ten­ver­hal­ten und die rasche Migra­ti­on der Ver­brau­cher in die digi­ta­len Kanä­le.
  • Die dar­aus fol­gen­de stei­gen­de Anzahl an Online-Akti­vi­tä­ten, wel­che bei­spiel­lo­se Men­gen an Infor­ma­tio­nen über die Verbraucher:innen und deren Wün­sche, Bedürf­nis­se und Ver­hal­tens­wei­sen gene­rie­ren.

Die­se Ver­füg­bar­keit an Daten hat das Mar­ke­ting gröss­ten­teils trans­for­miert. Daten­ge­trie­be­nes und digi­ta­les Mar­ke­ting erlaubt Unter­neh­men heut­zu­ta­ge eine per­so­na­li­sier­te und ziel­ge­rich­te­te Anspra­che über ver­schie­den­ste End­ge­rä­te. Eine Viel­zahl von Tech­no­lo­gien macht es bei­spiels­wei­se mög­lich, zu erfah­ren, wer die Besucher:innen auf der Web­site sind, was die­se bei ihrem Besuch tun und durch wel­che sozia­len Kanä­le sie ver­bun­den sind (sie­he auch: Ana­ly­tics).

Das Wachs­tum von digi­ta­ler Wer­bung

In den letz­ten Jah­ren konn­te ein tief­grei­fen­der Wan­del im Bereich des Medi­en­nut­zungs­ver­hal­tens fest­ge­stellt wer­den. Dabei hat die Nut­zung von digi­ta­len Medi­en enorm zuge­nom­men. Dies führ­te dazu, dass Online-Mar­ke­ting inner­halb der Wer­be­indu­strie zuneh­mend an Bedeu­tung gewon­nen hat. Es ist fest­zu­stel­len, dass die digi­ta­len Medi­en Tei­le der Print­me­di­en ver­drän­gen und For­men des TV-Kon­sums, zum Bei­spiel durch Web-TV, ver­än­dern.

Für den Bereich Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting ist in den näch­sten Jah­ren ein star­kes Wachs­tum zu erwar­ten. Eine Stu­die aus den USA pro­gno­sti­ziert im US-Markt bis 2020 eine Zunah­me von pro­gram­ma­ti­scher Wer­bung auf einen Anteil von ins­ge­samt 65% des gesam­ten Online-Wer­be­mark­tes. Nach Exper­ten­schät­zun­gen wird die­ses Wachs­tum auch für die Schweiz zutref­fen, auch wenn viel­leicht etwas mode­ra­ter.

Such­ma­schi­nen als Tech­no­lo­gie-Vor­rei­ter

Such­ma­schi­nen­mar­ke­ting und im Spe­zi­el­len Goog­le Adwords hat in der pro­gram­ma­ti­schen Aus­spie­lung von Wer­bung eine Vor­rei­ter­rol­le ein­ge­nom­men. In der Such­ma­schi­nen­wer­bung wer­den die Bot­schaf­ten näm­lich indi­vi­du­ell und so rele­vant wie mög­lich dem:der Konsumenten:in zuge­spielt. Gro­sse Such­ma­schi­nen (allen vor­an Goog­le) ver­kau­fen die Wer­be­an­zei­gen als Such­re­sul­ta­te über eine Auk­ti­on. Damit für inhalt­lich schlech­te­re Web­sites nicht ein­fach mehr bezahlt wird um eine gute Posi­ti­on zu errei­chen, ver­ge­ben die Such­ma­schi­nen die Posi­tio­nen nach Geld­ge­bot und deren inhalt­li­chen Rele­vanz für den User. Somit wird die Qua­li­tät der Such-Anzei­gen hoch­ge­hal­ten um die User nicht zu ver­är­gern.

Was ist Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting?

Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting ist die Anwen­dung von Daten, Intel­li­genz sowie Tech­no­lo­gie um Verbraucher:innen zu iden­ti­fi­zie­ren und hoch­re­le­van­te Wer­bung zu auto­ma­ti­sie­ren. Die nach­fol­gen­de Abbil­dung visua­li­siert das Öko­sy­stem von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting und zeigt die ver­schie­de­nen Akteu­re auf Ange­bots- (Sell Side) und Nach­fra­ge­sei­te (Demand Side) auf. Auf der Nach­fra­ge­sei­te ste­hen die Wer­be­trei­ben­den, wel­che mit ihrem Wer­be­bud­get mög­lichst effi­zi­ent und effek­tiv poten­ti­el­le Kund:innen errei­chen möch­ten. Die Wer­be­trei­ben­den wer­den unter­stützt durch Medi­en­agen­tu­ren oder durch Agen­cy Tra­ding Desks. Auf der Ange­bots­sei­te befin­den sich die Websitebetreiber:innen/Publisher sowie deren Vermarkter:innen. Sie sind dar­an inter­es­siert, ihr Wer­be­flä­chen-Inven­tar zu einem best­mög­li­chen Preis zu ver­kau­fen und eine hohe Aus­la­stung des Inven­tars zu erzie­len.

Wich­tig zu erläu­tern ist, dass inner­halb von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting ver­schie­de­ne Typo­lo­gien bestehen und die­se teil­wei­se auch klar getrennt wer­den müs­sen. Im Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting gibt es je nach Auk­ti­ons- sowie Inven­tar­art ver­schie­de­ne Typen. Hier­bei muss zwi­schen fol­gen­den Inven­tar­quel­len unter­schie­den wer­den:

  • Real-Time-Bid­ding (auch genannt: Open Auc­tion)
  • Pri­va­te Exch­an­ge (auch genannt: Invi­te-Only Auc­tion)
  • Pro­gram­ma­tic Gua­ran­teed (auch genannt: Pro­gram­ma­tic Pre­mi­um, Pro­gram­ma­tic Direct)

Die drei ver­schie­de­nen Arten von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting unter­schei­den sich nicht nur in der Inven­tar­quel­le, son­dern vor allem auch in der Art der Auk­ti­on, wie der:die Käufer:in die Wer­be­flä­chen erwirbt.

Trei­ber für die Ent­wick­lung von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting

Ins­ge­samt wur­den fünf Trei­ber für die Ent­wick­lung von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting iden­ti­fi­ziert.

1) Stan­dar­di­sie­rung der Tech­no­lo­gie
Die qua­li­ta­ti­ve Ana­ly­se zeig­te, dass durch das Nicht­vor­han­den­sein einer Stan­dar­di­sie­rung und feh­len­de Schnitt­stel­len momen­tan noch zu sehr vie­len Inef­fi­zi­en­zen füh­ren. Es wird klar, dass die Tech­no­lo­gie-Stan­dar­di­sie­rung eine zen­tra­le Stell­schrau­be für die erfolg­rei­che Ent­wick­lung von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting ist.

2) Inve­sti­tio­nen
Die Ergeb­nis­se der For­schungs­ar­beit wei­sen dar­auf hin, dass auf Nach­fra­ge- wie auch auf Anbie­ter­sei­te wei­te­re Inve­sti­tio­nen getä­tigt wer­den müs­sen. Damit sich Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting in der Schweiz ent­wickeln kann, geht es auf Anbie­ter­sei­te erst­mal dar­um, Inven­tar pro­gram­ma­tisch ver­füg­bar zu machen. Auf Nach­fra­ge­sei­te (Wer­be­trei­ben­de / Media­agen­tur) muss noch wei­ter in Syste­me und per­so­nel­le Infra­struk­tur inve­stiert wer­den. Eben­falls zeigt sich, dass der pro­zen­tua­le Anteil von Online-Wer­bung am Gesamt­wer­be­markt gera­de mal bei 11% liegt (vgl. Kapi­tel 2.1.2). Ver­gli­chen mit dem Aus­land ist das ein sehr tie­fer Anteil. Da pro­gram­ma­ti­sche Wer­bung bis anhin haupt­säch­lich im Online-Mar­ke­ting ange­bo­ten wird, wäre das poten­ti­el­le Markt­vo­lu­men für Pro­gram­ma­tic bei einem höhe­ren Anteil von Online im Gesamt-Medi­en­mix deut­lich aus­ge­präg­ter. Hier stellt sich die Fra­ge, wie schnell und wie inten­siv sich der Medi­en­mix noch wei­ter zugun­sten des digi­ta­len Kanals ent­wickeln wird.

3) Daten / Tar­ge­ting
Es zeigt sich, dass zwei wei­te­re Fak­to­ren für die Ent­wick­lung von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting bedeu­tend sind: Daten und die dar­aus ent­ste­hen­den Tar­ge­ting-Mög­lich­kei­ten. Die Umfra­ge zeigt, dass gera­de wer­be­trei­ben­de Unter­neh­men den Fak­tor Tar­ge­ting als am wich­tig­sten ein­stu­fen. Auch Ver­mark­ter und Tech­no­lo­gie­an­bie­ter sehen in der inten­si­ve­ren Nut­zung von Daten einen gro­ssen Mehr­wert für die Effi­zi­enz und Rele­vanz von Wer­bung. Um ins­be­son­de­re auch auf Sei­te der Wer­be­trei­ben­den eige­ne Daten bes­ser zu nut­zen, besteht die Not­wen­dig­keit, in tech­ni­sche Infra­struk­tur und in Know-How zu inve­stie­ren.

4) Wis­sen / Know-How
Wis­sen und Ver­ständ­nis für die The­ma­tik Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting stel­len sich als wei­te­rer Erfolgs­trei­ber dar. Ins­be­son­de­re zeigt sich bei der quan­ti­ta­ti­ven Umfra­ge, dass in Bezug auf das Ver­ständ­nis ein Defi­zit besteht. Jede:r fünf­te Befrag­te hat kei­ne kla­re Vor­stel­lung von der The­ma­tik Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting.

5) Qua­li­tät des Wer­be­in­ven­tars
Ein fünf­ter Trei­ber für die Ent­wick­lung von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting ist die Qua­li­tät des Wer­be­in­ven­tars. Pro­gram­ma­tic wird teil­wei­se immer noch mit Rest­platz­ver­mark­tung gleich­ge­setzt – also Inven­tar, wel­ches nicht sinn­voll ver­edelt wer­den konn­te und des­halb ander­wei­tig nicht ver­kauft wird. Aller­dings zeigt die Umfra­ge, dass Wer­be­trei­ben­de vor allem auch dar­an inter­es­siert sind, hoch­wer­ti­ges Inven­tar über den pro­gram­ma­ti­schen Ein­kauf zu erwer­ben. In der Befra­gung wird die Qua­li­tät des Inven­tars gar als dritt­wich­tig­ster Fak­tor für Pro­gram­ma­tic bezeich­net. Zudem nen­nen die wer­be­trei­ben­den Unter­neh­men den Fak­tor Brand/Image als einen zen­tra­len Grund für den Ein­satz von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting. Damit wer­be­trei­ben­de Unter­neh­men ihre Image- und Brand­po­si­ti­on ver­bes­sern kön­nen, benö­tigt es jedoch sei­tens Anbie­ter­sei­te ver­füg­ba­res Inven­tar mit hoher Qua­li­tät. Es weist des­halb vie­les dar­auf hin, dass die Ver­füg­bar­keit von qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gem Inven­tar ein wich­ti­ger Trei­ber für die Ent­wick­lung von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting in der Schweiz dar­stellt.

Poten­ti­al von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting in der Schweiz

Beim Poten­ti­al für Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting zeich­net sich ein rela­tiv kla­res Bild ab. Ob aktu­el­le Pro­gno­sen, die Befra­gung der wer­be­trei­ben­den Unter­neh­men oder die Mei­nun­gen der Expert:innen – alles deu­tet auf ein Wachs­tum von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting in der Schweiz hin.

Im inter­na­tio­na­len Umfeld ist Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting bereits heu­te wei­ter ver­brei­tet als in der Schweiz. In den USA macht der Anteil von Pro­gram­ma­tic am Online-Wer­be­markt über 50% aus. Ein wei­te­res Wachs­tum in den näch­sten Jah­ren wird pro­gno­sti­ziert. Auch im Nach­bar­land Deutsch­land sind es bereits 20%. Gera­de weil in der Schweiz heu­te erst ein Anteil von 10% am Online-Wer­be­markt geschätzt wird, scheint das Poten­ti­al für die näch­sten Jah­re noch sehr gross. Nicht zuletzt glo­bal-täti­ge Unter­neh­men auf der Sei­te der Wer­be­trei­ben­den könn­ten dem Wachs­tum einen Schub ver­lei­hen, da die­se nun bereits in ande­ren Län­dern Erfah­run­gen sam­meln. Zusätz­lich könn­ten auch inter­na­tio­na­le Tech­no­lo­gie­an­bie­ter den Schwei­zer Markt noch wei­ter vor­an­trei­ben.

Eben­so zeigt die Umfra­ge mit den wer­be­trei­ben­den Unter­neh­men, dass für Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting ein gro­sses Poten­ti­al besteht. Erstens wur­de klar, dass die Unter­neh­men im näch­sten Jahr über­durch­schnitt­lich in digi­ta­le Kanä­le inve­stie­ren. Zwei­tens beab­sich­ti­gen über 80% der befrag­ten Unter­neh­men, in den näch­sten 3 Jah­ren wahr­schein­lich mehr Bud­get in Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting zu inve­stie­ren. Wei­ter konn­te fest­ge­stellt wer­den, dass alle befrag­ten Bran­chen­teil­neh­mer gröss­ten­teils nur Vor­tei­le in Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting sehen. Die befrag­ten Ver­mark­ter in der qua­li­ta­ti­ven Ana­ly­se sehen dabei die ope­ra­ti­ve Effi­zi­enz­stei­ge­rung und die opti­ma­le Aus­la­stung des Wer­be­in­ven­tars als zen­tra­len Mehr­wert. Bei den wer­be­trei­ben­den Unter­neh­men sind es vor allem Punk­te wie Tar­ge­ting-Mög­lich­kei­ten, Qua­li­tät der Plat­zie­run­gen, bes­se­re Erkennt­nis­se aus Reportings und erhöh­ter Return on Invest­ment.

Zukunfts­sze­na­rio: Pro­gram­ma­tic ver­än­dert Mar­ke­ting grund­le­gend

Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting erlebt in den näch­sten Jah­ren ein star­kes Wachs­tum und ver­än­dert das Mar­ke­ting in vie­ler­lei Hin­sicht. Tech­no­lo­gie sowie Schnitt­stel­len wer­den stan­dar­di­siert. Die Initi­al- und Tech­no­lo­gie­ko­sten wer­den deut­lich gesenkt. Wer­be­trei­ben­de inve­stie­ren über­durch­schnitt­lich in Tech­no­lo­gie und per­so­nel­le Res­sour­cen. Die wer­be­trei­ben­den Unter­neh­men betrei­ben eige­ne Data-Manage­ment-Platt­for­men, in denen Daten in Echt­zeit kanal- und anbie­ter­über­grei­fend genutzt wer­den um die Mar­ke­ting­effi­zi­enz zu erhö­hen. Wer­bung wird dadurch mess­ba­rer, geziel­ter und rele­van­ter. Zusätz­lich buchen die Wer­be­trei­ben­den und deren Medi­en­agen­tu­ren die Online-Wer­bung pro­gram­ma­tisch über DSP’s ein. Eben­falls inve­stie­ren Wer­be­trei­ben­de in die Per­so­na­li­sie­rung ihrer Mar­ke­ting­bot­schaf­ten. Durch dyna­mi­sche Wer­be­mit­tel wer­den User indi­vi­du­ell und rele­vant ange­spro­chen. Internetnutzer:innen kön­nen dabei eigen­stän­dig fest­le­gen, wel­che Art von Infor­ma­ti­on und Wer­bung sie sehen möch­ten und stel­len die­se Daten in einem geschütz­ten User-Pro­fil ein.

Auch Publisher inve­stie­ren in Tech­no­lo­gie und machen immer mehr Inven­tar über SSPs pro­gram­ma­tisch ver­füg­bar. Eini­ge Publisher schlie­ssen sich zusam­men und bil­den eine natio­na­le Platt­form mit garan­tier­tem Inven­tar, wel­ches pro­gram­ma­tisch ein­ge­bucht wer­den kann. Das ange­bo­te­ne Inven­tar ent­hält auch zuneh­mend Pre­mi­um-Plat­zie­run­gen.

Eben­falls wächst inner­halb weni­ger Jah­re der Anteil von pro­gram­ma­tisch gehan­del­tem Schwei­zer Online-Inven­tar auf über 50% an. In per­so­nel­ler Hin­sicht wird deut­lich, dass auf bei­den Sei­ten (Ange­bots- und Nach­fra­ge­sei­te) mehr Spezialist:innen mit gro­ssem tech­no­lo­gi­schem Know-How not­wen­dig sind. Zusätz­lich ver­än­dern sich die Arbeits­be­rei­che von Medi­en­agen­tu­ren und Wer­be­an­bie­ter in Rich­tung Manage­ment-Dienst­lei­stun­gen für die Wer­be­kun­den.

Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting ver­än­dert aber nicht nur den Bereich Online. In nur 5 Jah­ren erreicht die Tech­no­lo­gie auch TV. TV-Spots wer­den dann ziel­grup­pen­spe­zi­fisch und dyna­misch ein­ge­bucht – die Wer­be­blocks set­zen sich also dyna­misch zusam­men. Zudem folgt etwa im glei­chen Zeit­raum Digi­tal Out-of-Home. Hier­bei kön­nen digi­ta­le Out-of-Home Wer­be­flä­chen ziel­grup­pen­spe­zi­fisch über pro­gram­ma­ti­sche Tech­no­lo­gie ein­ge­bucht wer­den. Auch bei Web-Radio wird Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting ermög­licht. Aber nicht nur bei digi­ta­len son­dern auch ana­lo­gen Kanä­len wie Print wird es Pro­gram­ma­tic-Ansät­ze geben, wel­che sich lang­fri­stig durch­set­zen.

Autor/Quelle

Die hier the­ma­ti­sier­te Unter­su­chung wur­de im Rah­men der Master-The­sis im Jahr 2016 von Marc Bis­lin (Grün­der & Inha­ber von point break) durch­ge­führt. Die Master-The­sis ver­schafft mit einem explo­ra­ti­ven Ansatz einen Über­blick über das neue The­men­feld Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting im Schwei­zer Markt. Einer­seits wur­den in der For­schungs­ar­beit meh­re­re Trei­ber aber auch Her­aus­for­de­run­gen für die Ent­wick­lung von Pro­gram­ma­tic Mar­ke­ting auf­ge­zeigt. Ande­rer­seits wur­den diver­se Poten­tia­le auf­ge­zeigt und mög­li­che Zukunfts­sze­na­ri­en für den Schwei­zer Markt ent­wickelt.

In einer Vor­ana­ly­se wur­den bestehen­de Lite­ra­tur sowie Sekun­där­da­ten, wie zum Bei­spiel Markt­zah­len, unter­sucht. Danach folg­te eine qua­li­ta­ti­ve Ana­ly­se durch Inter­views mit Wer­be­an­bie­tern, Agen­tu­ren sowie Tech­no­lo­gie­an­bie­tern. Zusätz­lich erfolg­te eine quan­ti­ta­ti­ve Ana­ly­se, wel­che eine Umfra­ge mit 37 wer­be­trei­ben­den Unter­neh­men umfass­te. Ziel war es, mit die­ser kom­bi­nier­ten Ana­ly­se eine brei­te Abdeckung mit Mei­nun­gen aus dem gesam­ten Markt­be­reich zu fin­den.

Bei Inter­es­se kön­nen wir Ihnen auch die gan­ze Master-The­sis zukom­men las­sen – kon­tak­tie­ren Sie uns!